…mittendrin im Gartensaal, mit dem farbenfrohen Deckengemälde, den eleganten Säulen, die noch lebendigen Klänge der Geigenspielerin in meinem Ohr und der dezenten Atmosphäre die mich umhüllte, all dies kurbelte meine Phantasie zu einem neuen gedanklichen Gemälde an. Und dies mitten im Prinzregenten Theater!
Bei einer Tasse Kaffee, im angrenzenden Restaurant Prinzipal, schilderte ich meiner lieben Nachbarin, Charlotte von Enhuber, die mich in zu diesem Konzert eingeladen hatte, meine imaginären Bilder. In meinen Gedanken standen, artig aufgereiht in bestimmten Abständen, Palmen. Jeweils zwischen zwei Palmen fand, aus dem Leben gegriffen, eine Szene statt.
Da gab es beispielsweise, inspiriert durch das gerade besuchte Konzert, einen startenden Airbus A380, auf dem eine junge Frau mit Geige im Rucksack saß. Der A380 fuhr beziehungsweise flog mit einem Flügelporsche um die Wette, wer wohl schneller war?
Mein phantasievoller Lebenspartner Kurt, der mich schon seit vielen Jahren mit seinen bunten Fluggeschichten erfreut und bereichert, mischte sich in meine geistigen Bilder. Und so entstanden Szenen, die Erlebnisse aus seinem Leben widerspiegelten, die Super Constellation, die PAN AM, ein Safariflugzeug und eine Cessna mit der Aufschrift „D-EHCW“. Auch die Golden Gate Bridge mischte sich dazu und die vielen Geschichten die mir mein Freund Kurt so oft erzählt hatte und die mich immer wieder in seinen Bann zogen, belebten meine Vorstellung.
Diese Bilder waren so deutlich vor meinem geistigen Auge, dass ich mich einfach hinsetzte und losmalte. Es entstand ein Bild mit einer Länge von 4,40 Metern mit dem Titel „Das fortlaufende Sonnenlicht“.
N°55 (a-e), 2005
Das fortlaufende Sonnenlicht
Aquarell (440×37,5)